Hochschulübergreifende Lehrveranstaltung zum Thema „Menschen mit psychischen Krisen in Polizeieinsätzen – Status Quo und neue Ansätze“ am 28.10.2024

Am Montag, den 28. Oktober 2024, fand eine gemeinsame Lehrveranstaltung von Prof. Dr. Linus Wittmann (FH Kiel, Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit) und Prof. Dr. Martin Thüne (FHVD; Fachbereich Polizei) statt, die als interdisziplinärer Workshop konzipiert wurde. Studierende der Bachelorstudiengänge „Soziale Arbeit“ (FH Kiel) sowie „Polizeivollzugsdienst“ (FHVD) sollten die Möglichkeit erhalten, sich mit einem für beide Berufsgruppen aktuellen sowie relevanten Thema zu befassen. Dies stieß offensichtlich auf Resonanz, denn im Vorfeld hatten sich rasch 50 Interessierte für das Wahlangebot eingeschrieben, womit die maximale Teilnehmerzahl erreicht war. Jeweils die Hälfte der Studierenden stammte aus einem der beiden Studiengänge.

Die Veranstaltung startete mit einem themenbezogenen Impulsvortrag zu neuen (internationalen) Ansätzen der professionellen, einsatzmäßigen Interaktion mit Menschen in psychischen Krisen. Daran anknüpfend hatten die teilnehmenden Studierenden die Möglichkeit, im Rahmen eines „World-Cafés“ vier verschiedene Expertengruppen zu befragen und jeweilige Sichtweisen zu diskutieren. Für Fragen und Diskussionen standen zur Verfügung:

  • eine psychiatrieerfahrende Betroffene, die im Rahmen zurückliegender psychischer Krisensituationen mehrfach in Kontakt mit der Polizei und dem Sozialpsychiatrischen Dienst kam;
  • eine Oberärztin des UKSH, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie;
  • eine Polizeivollzugsbeamtin des 1. Reviers in Kiel;
  • zwei Mitarbeiter des Sozialpsychiatrischen Diensts in Kiel.

Zusätzlich anwesend war eine Referentin des Ministeriums für Justiz und Gesundheit des Landes Schleswig-Holstein, die für die Bereiche Psychiatrie und Maßregelvollzug zuständig ist und die sich aus Interesse für den Workshop angemeldet hatte. Dadurch ergab sich eine zusätzliche interessante Expertise zum Thema.

Hauptziel der Kleingruppendiskussionen im World-Café-Format war es, ein grundlegendes Verständnis für die unterschiedlichen Erfahrungen und Sichtweisen zu generieren, sich über den Status Quo psychiatrischer Notfallversorgung in Deutschland und Schleswig-Holstein auszutauschen sowie über neue Ansätze zu sprechen, die international immer stärkere Verbreitung finden, in Deutschland bis dato aber weitgehend unbekannt sind (sog. Co-response Konzepte).

Am Ende des Fachtags herrschte Konsens, dass derlei Lehr- bzw. Lernformate einen erheblichen Mehrwehrt für alle Beteiligten darstellen können. Folglich soll die Veranstaltung als Auftakt für weitergehende Kooperationen in diesem Themenfeld gelten.

Das gemeinsame Lehrangebot ist Teil der 31. Interdisziplinären Wochen der Fachhochschule Kiel. Im Rahmen von rund 220 angebotenen Veranstaltungen können sich Studierende und Lehrende mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzen. Hier geht es zur Pressemeldung der FH Kiel: https://www.fh-kiel.de/news/vom-asphaltieren-bis-zum-dreh-eines-horrorfilms-die-31-interdisziplinaeren-wochen/ 

Beitragsbild zum Thema "Hochschulübergreifende Lehrveranstaltung zum Thema „Menschen mit psychischen Krisen in Polizeieinsätzen – Status Quo und neue Ansätze“ am 28.10.2024"
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